BioNTech entwickelt Impfmanagement-System
Der Impfstoffhersteller BioNTech entwickelt eine Software für das bundesweite Impfmanagement, um die deutsche Kampagne besser zu organisieren. Das Bundesgesundheitsministerium ist mit BioNTech nach Informationen des Magazins "Spiegel" im Gespräch. Die Software werde zunächst als Pilotprojekt gemeinsam mit dem Land Bayern erprobt und sei laut Unternehmen bereits weitgehend fertig. Man wolle die Software schnellstens einsatzbereit haben, heißt es. Das IT-System solle alle zugelassenen Vakzine umfassen, nicht nur die BioNTech-Lieferungen. Es soll steuern, wie viele Dosen in welches Impfzentrum geliefert werden, wann und wo Nachlieferungen erforderlich sind, wie möglichst viele Impfungen trotz knapper Dosen durchgeführt werden können. Selbst die in den Impfzentren an bestimmten Tagen benötigte Personalstärke ließe sich berechnen. Diese bessere Planungssicherheit könnte unter anderem verhindern, dass Impftermine ausfallen und kurzfristig Hunderttausende Impfdosen zusätzlich verfügbar machen, weil die Dosen für die zweite Impfung nicht mehr zurückgehalten werden müsste.
Bald werden in Deutschland etliche Millionen Dosen pro Woche erwartet und die Organisation der Impfungen wird damit deutlich komplexer. "Wir müssen dringend professioneller werden und brauchen eine Impflogistik, mit der wir zuverlässig mehr und schneller impfen können", sagte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach dem "Spiegel". Dass die Logistik bislang "so schlecht organisiert und dermaßen intransparent" sei, wundere ihn: "Ich dachte sogar, das können wir besonders gut."