Italien sieht kein Fehlverhalten von Fiat bei Emissionen

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  • Italien kann kein Fehlverhalten des heimischen Autoherstellers Fiat bei den Abgaswerten feststellen.
    Tests von Diesel-Autos verschiedener Hersteller hätten nur bei VW-Fahrzeugen Vorrichtungen zur
    Manipulation von Abgastests ergeben, sagte der Infrastruktur- und Verkehrsminister Graziano Delrio.
    Vor rund zwei Wochen hatte Fiat in Deutschland für einen Eklat gesorgt, weil sich die Italiener nicht
    bereit erklärten, zu einer Anhörung vor deutschen Behörden zu kommen.
    Die Fiat Chrysler Automobiles NV hatte darauf verwiesen, dass laut den EU-Regeln der Autobauer nur
    auf Anfragen der italienischen Regulierer reagieren müsse. Das deutsche Verkehrsministerium
    hatte die Fahrzeuge verschiedener Hersteller unter die Lupe genommen und Zweifel an Modellen von
    Fiat und der GM-Tochter Opel geäußert. Beide Autobauer hatten jedoch betont, ihre Autos würden den
    EU-Regeln genügen. Abschaltvorrichtungen zur Manipulation von Tests würden nicht verwendet.
    Delrio hatte vergangenen Monat einen Brief an seinen deutschen Amtskollegen geschickt und gefordert,
    sollten irgendwelche Zweifel an der Legalität der Autos von Fiat Chrysler bestehen, so sollte dies zwischen
    den Ministerien und nicht mit dem Autobauer besprochen werden.

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.
    Manchmal höre ich auch auf den Namen Gerd ;)

  • Italienischer Persilschein für Fiat-Chrysler
    Die deutschen Behörden forden noch Erklärungen von Fiat zu rätselhaften Emissionen.
    Für den italienischen Verkehrsminister hat dagegen allein der Volkswagen-Konzern betrogen.
    Ergebnisse der angekündigten Tests bleiben unter der Decke.
    Während das deutsche Kraftfahrtbundesamt vom Fiat-Chrysler-Konzern noch Erklärungen zu rätselhafen Abgasemissionen fordert,
    hat der italienische Verkehrsminister Graziano Delrio den ehemals italienischen Autokonzern von jedem Verdacht freigesprochen:
    „Nur in den Autos von Volkswagen haben wir betrügerische Abschalteinrichtungen für die Abgasreinigung entdeckt.
    Es gibt keine illegalen oder irreführenden Mechanismen in Autos von anderen Herstellern“, sagte er am Rande der europäischen
    Verkehrsministerkonferenz. In der italienischen Öffentlichkeit steht Deutschland nun als doppelter Betrüger da: Zum einen werden
    von Italiens Politikern und von Journalisten „die Deutschen“ mit den betrügerischen Volkswagen-Managern gleichgesetzt und wegen
    des Abgasskandals als doppelzüngige Heuchler dargestellt, die einerseits in der Währungsunion auf Regeln pochen, andererseits im
    Verborgenen Vorschriften verletzen. Zudem wird der Eindruck verbreitet, dass das Kraftfahrtbundesamt und Verkehrsminister Alexander
    Dobrindt mit Verdächtigungen gegenüber Modellen von Fiat-Chrysler einen Entlastungsangriff auf Italien gestartet hätten, um Volkswagen
    zu verteidigen. Das Kraftfahrtbundesamt hatte die Emissionen von Autos aller Hersteller untersucht und dazu einen ausführlichen Bericht
    veröffentlicht. Darin hieß es, das Emissionsverhalten von Modellen des Fiat-Chrysler-Konzerns müsse noch weiter untersucht werden.
    Danach wurde in deutschen Medien verbreitet, dass ein fragliches Modell von Fiat nicht wie im Fall Volkswagen programmiert worden sei,
    um einen Abgastest zu erkennen und dann irreführende Werte zu liefern. Vielmehr hieß es, die Abgasreinigungsanlagen von Fiat seien
    einfach nach 22 Minuten abgeschaltet worden – wobei der Abgastest immer nur 20 Minuten dauere. Das deutsche Verkehrsministerium
    hatte daraufhin Vertreter von Fiat-Chrysler zu einer Konferenz über die Emissionen einbestellt. Fiat-Chrysler kam aber nicht und verwies
    auf die alleinige Zuständigkeit der italienischen Behörden für die Typzulassung und für den Test der italienischen Modelle.
    Bisher ist nichts veröffentlicht worden
    Vergangenen Herbst hatte der italienischen Verkehrsminister Delrio dagegen noch umfangreiche Tests von Modellen verschiedener Hersteller
    in Italien angekündigt. Eine Stichprobe der 80 meistgekauften Modelle in Italien solle überprüft werden, sagte der Minister Anfang Oktober.
    Die Tests mit Kosten von 8 Millionen Euro konzentrierten sich auf Autos mit Emissionen nach den Vorschriften von „Euro5“, doch sei eine
    Ausweitung auf Autos mit „Euro6“ nicht auszuschließen. Für Anfang Mai wurden die Resultate dieser Tests angekündigt, doch ist bisher nichts
    veröffentlicht worden – während das Kraftfahrtbundesamt alle Erkenntnisse und Emissionswerte veröffentlicht hat.
    Italien unterstellt der deutschen Regierung, Volkswagen als einen „nationalen Champion“ mit allen Mitteln der Politik zu beschützen.
    Doch bisher galt diese Maxime der Politik vor allem in Italien und vor allem gegenüber Fiat. Italien hatte mit dieser Maßgabe schon Anfang der
    neunziger Jahre die europaweite Einführung der Katalysatorpflicht für alle Neuwagen jahrelang verzögert, weil Fiat befand, damit würden die
    Kleinwagen zu teuer. Der Reflex zugunsten von Fiat gilt noch immer, obwohl der frühere Konzernsitz in Turin nun nahezu verwaist ist.
    Die Konzernzentrale des vereinigen Fiat-Chrysler-Konzerns, nun unter dem Kürzel „FCA“ ist faktisch in Detroit, der Steuersitz in London,
    der juristische Firmensitz in Amsterdam.
    [FAZ.net]

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