bei den Fotos dieser Reise werden Erinnerungen wach. Vor allem, wie naiv man in dem Alter ist/war (zumindest ich).
Mit einem Freund (Opel-Mechaniker) an einem Wochenende auf Autosuche.
Bei einem Gebrauchtwagenhändler viele VW, Opel, Ford und mittendrin leuchtet ein einsamer roter Tipo raus.
Der zieht mich irgendwie an. Mein Freund erklärt, das ist ein Fiat, Finger weg.
Aber ich will das Auto ansehen, fahre am folgenden Montag allein hin.
Am Tipo ein Schild "Sonderangebot". Na wenn der Händler das draufschreibt, wird es so sein.
Er zeigt mir das Auto, dauert keine 5 Minuten und ich will ihn um jeden Preis haben.
Probefahrt ist unnötig, lieber schnell unterschreiben, sonst kauft ihn mir noch wer weg. 
Händler weißt mich darauf hin, dass ein Zahnriemenservice fällig ist und er das im Kaufvertrag vermerkt,
dass er mich darauf hingewiesen hat. Ja, schreib rein was du willst, Hauptsache ich bekomm das Auto.
Dann stand der Tipo endlich daheim, das mit diesem komischen Riemen war schnell vergessen, wichtig war nur ein neues Radio und neue Lautsprecher.
So dringend kann das Service nicht sein, leuchtet ja noch kein Lämpchen im Cockpit auf.
Dann kam dieser Italien-Trip. Triest, Bibione, Lignano, Venedig, Rom und retour. Vor Rom wenigstens so schlau gewesen, das Auto in einer runtergekommenen Pension
stehen zu lassen und Öffis zu benutzen. Einen Tag im römischen Stadtverkehr mit einem ortsunkundigen Führerscheinneuling hätte der Fiat wohl nicht überlebt.
Ein (problemloses) Jahr später Termin bei der jährlichen Überprüfung (wie bei euch TÜV).
Der Mechaniker sagt mir zum Glück, er finde keinen Vermerk wegen Zahnriementausch.
Ach ja, da war ja was.
Er erklärt, dass dieser schon 1 Jahr und 13.000 km überfällig ist und dass so etwas unlustig enden kann.
Wieder was gelernt.
Ölwechsel? Wozu, ich füll eh dauernd nach.
Ja, unbekümmert und naiv damals. Heute, ein Vierteljahrhundert später, sitz ich im neuen Tipo-Modell und bekomm schon Herzrythmusstörungen wenn sich ein Vogerl am Lack erleichtert. So ändern sich die Zeiten 