Spritverbrauch Fiat Tipo mit 1,4 T-Jet Motor

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  • Das stellt sich gerne auch mal von alleine um, wodurch motiviert hat sich mir noch nicht erschlossen.

    Da ist was dran, ich erinner mich es war irgendwann mal Miles per Gallon - wobei ich glaube, dass ich da versehentlich drauf gekommen war und es dann umgestellt hatte, vermutlich auf die km/l ... oder ziemlich sicher sogar :-D


    Hatte mir nun auch keine Ruhe gelassen, halber Tank ist zwar noch drin gewesen, aber habe mal schnell getankt ... 250,5 km und 24,56 Liter. Ist zwar von den 9.0 Litern laut Bordcomputern dann doch abweichend, sind umgerechnet nun 9,8 Liter gewesen. Aber unter 10 Liter und vor allem keine 11 Liter bei denen ich das Gefühl hatte je früher ich schalte desto höher der Verbrauch.

  • Wenn man mit einem Turbomotor sparsam fahren will, gilt es erstmal die grundsätzlichen Tipps zu beachten, die den allgemeinen Leistungsbedarf betreffen (Kaltstarts, Geschwindigkeit, Gleichmäßigkeit, Beschleunigung+-, Fahrwiderstände).
    Motorenspezifisch kommt hinzu, dass bei einem Turbomotor der effiziente Arbeitsbereich ebenfalls dort liegt, wo er auch beim Sauger ist, nur dass man beim Turbomotor nach oben noch mehr Luft hat.
    Das bedeutet, dass man den Turbomotor genau so wie den Sauger fahren muss, was das abgerufene Drehmoment anbelangt, sprich nicht mehr als ~100 Nm nutzen und spätestens bei ~4000 U/ min hochschalten. Je weniger Gas man gibt, desto früher schaltet man hoch.
    Je nach Motor-Fahrzeugkombination lohnt es sich nicht, den Motor bei Konstantfahrt unter 1500 U/ min zu betreiben, jedoch gilt grundsätzlich, dass man sich möglichst nahe an den 1500 U/min orientieren sollte.


    Daraus entstehen dann gleich zwei Effekte: Zum einen nutzt man die Entdrosselung der Aufladung, ohne hohe Ladedrücke zu erzeugen (letztere verringern den Wirkungsgrad) und ruft gleichzeitig durch das frühe Hochschalten weniger Leistung ab, wodurch man langsamer beschleunigt, wodurch man insgesamt langsamer fährt, wodurch man weniger bremsen muss und wodurch man am Ende gleichmäßiger fährt.
    Hinzu kommt, dass die Reibverluste bei niedriger Drehzahl geringer ausfallen, wobei das erst über ~4000 U/min meist erst richtig interessant wird.


    TL:DR
    Mit dem T-Jet sollte man mit ~50% Last beschleunigen und so hochschalten, dass der Ganganschluss bei 1500 U/min liegt. Bei Konstantfahrt bewegt man sich dann möglichst nahe bei 1500 U/min.
    Das gleiche gilt in diesem Fall auch für den 1.0 T3, wobei dieser noch den Luxus hat, dass er durch den kleineren Hubraum und weniger Nebenantriebe auch weniger Reibverluste erzeugt und oben drauf auch noch eine Direkteinspritzung verwendet, welche speziell beim Kaltstart und unter Last vorteilhaft ist.


    Man kann ganz allgemein sagen, dass man grob den Bereich um 70 - 100 Nm pro Liter Hubraum ansteuert, was beim Sauger ca. 70% bis 100% Last sind, während es beim Turbomotor ca. 50% - 75% Last sind. Im konkreten Fall hängt das natürlich noch von der Motorauslegung ab (z.B. geometrische und effektive Verdichtung, insbesondere auch das Verhältnis Verdichtungshub zu Arbeitshub) ab.


    Ich habe mal zwei Kennfelder angehängt, wo man sich das grob visualisieren kann.

    Bei dem Sauger wird der effiziente Arbeitsbereich schon relativ früh (peak bei ~8-9 bar und ~2250 U/min) erreicht und die 235 g/kWh wie beim aufgeladenen Motor (zweites Kennfeld) bei ca. 5 - 10 bar im Bereich von ca. 1500 - 4500 U/min. Das maximale Drehmoment erreicht der Motor mit ca. 12 bar bei 4000 U/ min. Den relativen thermischen Wirkungsgrad (brake thermal efficiency) kann man beim Sauger dem zweiten Diagramm entnehmen. Man kann es aber auch recht einfach ausrechnen (Benzin liegt bei ca. 750g/l und 8,5 kWh/l, sprich ca. 88,235 g/kWh). Das Ergebnis variiert entsprechend in Abhängig von den konkreten Daten des Kraftstoffs.


    Auffällig ist dabei, dass beim Sauger der peak und auch der gleichwertige Arbeitsbereich bei weniger bmep erreicht wird als beim aufgeladenen Motor und nach oben hin auch nicht mehr so weit abfällt. Das ist in sofern interessant, als dass der Sauger einen größeren Hubraum hat und damit für die gleiche Leistung auch geringere Drücke benötigt. Umgekehrt bedeutet es, dass man im Alltag trotzdem einen höheren thermischen Wirkungsgrad nutzen kann.


    Ursächlich ist dafür vermutlich höchst wahrscheinlich die höhere geometrische Verdichtung sprich der Kolben verrichtet mehr "nutzbare Arbeit" (höhere Verdichtung=längerer Arbeitstakt=mehr Wärme in Arbeit umgewandelt, die effektive Verdichtung ist hierbei das Limit), welche der aufgeladene Motor weder durch die Entdrosselung, noch durch die höhere Gemischdichte (Aufladung=mehr Gemisch im Zylinder=weniger Gemischoberfläche im Verhältnis zum Volumen) und den kleineren Hubraum (weniger Reibung, jedoch oft auch schlechteres Verhältnis aus Oberfläche zu Volumen->wirkt dadurch dem Effekt der Aufladung auf die Gemischdichte entgegen) kompensieren kann. Hinzu kommt zudem, dass es sich bei dem aufgeladenen Motor um eine kombinierte Aufladung (Abgas und mechanischer Kompressor) handelt.


    Übrigens mal etwas abseits des ganzen Wirkungsgradthemas:
    Schaut euch mal bei dem aufgeladenen Motor den 80%-Bereich an.
    Der geht von ~1000 U/min bis fast 6500 U/min, was für heutige Verhältnisse ein gigantischer Arbeitsbereich für einen aufgeladenen Motor ist.
    Wenn man das mit dem T-Jet (von ca. 2100 U/min bis ~4800 U/min) oder 1.0 T3 (von ca. 1370 U/min bis ~4500 U/min) vergleicht, sind das richtig lahme Enten, wobei es auch wenig verwunderlich ist, da sehr viele Turbobenziner von der Leistungsentfaltung her immer mehr auf das Niveau von Dieselmotoren kastriert werden.
    Beim Tipo würde ich in dem Kontext auch den 1.0 T3 dem T-Jet in jeder Hinsicht vorziehen, wenn es schon unbedingt ein Turbomotor sein muss, weil er im Gegensatz zum T-Jet eine eigenständige Entwicklung ist und nicht nachträglich aufgeladen wurde.

    Fiat Tipo, Stufenheck, Lounge, Baujahr 2019, 1.4 16V (70 kW)

    2 Mal editiert, zuletzt von FWB () aus folgendem Grund: Anhang erweiterter Informationen

  • Leider habe ich in der Schule in Chinesisch nicht aufgepaßt... ;)
    Aber....vom Diesel kommend habe ich den Tjet anfangs aus Gewohnheit auch im Dieselmodus bewegt, in etwa wie beschrieben, über 1800 U/min hat er im Alltag kaum mal gesehen und er hat es mir mit gesundem Durst quittiert.
    Am sparsamsten scheint er mir in der Praxis eher im Bereich 2000+ Touren zu sein, egal was auf dem Papier steht.
    Das blöde ist das er über 2000 U/min so gut am Gas hängt das man unweigerlich immer wieder in einen Spieltrieb verfällt was dem Verbrauch leider durchaus förderlich ist. :D

  • Das blöde ist das er über 2000 U/min so gut am Gas hängt das man unweigerlich immer wieder in einen Spieltrieb verfällt was dem Verbrauch leider durchaus förderlich ist.

    Thats the Problem, 13 Liter :whistling:


    @BFD drives
    Du hast Calwer Kennzeichen bist also aus der Nähe, ich wohne Richtung Baden Baden, Überland nach Karlsruhe (B3) 6,8 Liter im Durchschnitt, Überland Pforzheim trotz hoch und runter und engen Kurven 7,3 Liter.
    Das Geheimnis ist GLEICHMÄSSIG fahren. Übungssache ;)
    Oder schnicken lassen in den Höhenlagen dann schaffste auch 13 wie ich und der Eco weint :D

  • Da ist was dran, ich erinner mich es war irgendwann mal Miles per Gallon - wobei ich glaube, dass ich da versehentlich drauf gekommen war und es dann umgestellt hatte, vermutlich auf die km/l ... oder ziemlich sicher sogar :-D
    Hatte mir nun auch keine Ruhe gelassen, halber Tank ist zwar noch drin gewesen, aber habe mal schnell getankt ... 250,5 km und 24,56 Liter. Ist zwar von den 9.0 Litern laut Bordcomputern dann doch abweichend, sind umgerechnet nun 9,8 Liter gewesen. Aber unter 10 Liter und vor allem keine 11 Liter bei denen ich das Gefühl hatte je früher ich schalte desto höher der Verbrauch.

    Mach Dir nichts draus ist beim Tipo ein Klassiker. Bist nicht der erste dem das passiert und auch nicht der letzte. :1f609:

  • Heute morgen gegen 10.00Uhr war mein Schatzilein tanken. Und hat die neuesten Preise mitgebracht!


    An der Freien Tanke:
    E10 kostet 2,299€
    E5 kostet 2,339€
    SuperPlus 2,459€


    Ultimate an der Aral 2,599€!
    E10 kostet 2,399€
    E5 kostet 2,439€
    SuperPlus gibt es nicht mehr...


    Also ist zumindest an der Aral-Tanke die 2,50€-Grenze gefallen!


    LG
    Andi


    PS: Dieselpreis war genau wie E5!


    PPS: der Verbrauch lag bei realen 9,2l - höchster Verbrauch seit Elke das Auto alleine fährt :1f911:

  • Wenn du den Tjet fährst kommt das schon hin mit "je früher schalten desto höher der Verbrauch". ;)
    Untertourig mag er nicht, bzw. quittiert er mit Mehrverbrauch....ich habe gelernt....einfach fahren und keinen Kopf machen, dann pendelt es sich irgendwo ein und damit lernt man dann Leben. ;)

    Also untertourig mag meiner auch nicht. Lieber mit Drehzahlen fahren und den "Druck" vom Turbo genießen. Auf langen Strecken mit 125-135km/h braucht mein Tipo max 7,5 Liter auf 100 km. Denke das ist OK.

    Mein Fiat: Tipo 1,4 t-jet, S-Design in cinema schwarz metallic. 18" Felgen, Teilleder, Rückfahrkamera, Sitzheizung, 7" Display

  • Heute war Elke wieder tanken.
    Schon das 3. Mal hintereinander, das Elke einen Verbrauch von 9,2l/100km hatte...
    Kann das an den Pirelli-Allwetterreifen liegen?
    Das Fahrprofil hat sich in den letzten Jahren nicht geändert...


    Naja, muss man mit leben...zumindest ist der Spritpreis weiter gesunken - heute mittag gegen 13.00Uhr lag der E10-Sprit bei 191,9Cent an unserer freien Tanke!


    Papa Staat will ab Juni den Benzinpreis um 30Cent/Liter senken. Für 3 Monate...


    LG
    Andi


    PS: in Luxemburg kostet E10 Tagesaktuell 163,5Cent...

    ‐------------‐-----‐-----------------------------------------------------
    Ich habe an euch nur eine Bitte: BLEIBT GESUND!

  • dazu müsste Mann wissen wie Elke so fährt, Stadt Land Autobahn ?


    Bei mir sind es momentan 6,8 im Schnitt, im LPG Betrieb, überwiegend Stadt und Autobahn.


    Wenn die Sommer Reifen wieder drauf sind :2764: , zieht er mehr durch die Düsen, dass ist sicher :1f609:

  • Also wir fahren auch Allwetterreifen und gegenüber dem Punto mit Saisonbereifung konnte ich da keine relevante Veränderung feststellen.


    Zu der Energiesteuersenkung muss ich sagen, dass das leider mit die blödeste Idee war, die man haben konnte. Man fördert damit nämlich vor allem diejenigen, die viel verbrauchen und senkt den Anreiz für sparsame Fahrzeuge und Fahrprofile.
    Man hätte stattdessen die Energiesteuer für Kraftstoffe massebezogen angleichen (damit wäre Strom außen vor) und dann die Hälfte davon in eine Energieabgabe umwandeln sollen, welche über alle Bundesbürger gleichermaßen verteilt wird. Der Vorteil dabei ist, dass sparsame Menschen mehr von diesem Geld haben, als Leute die weniger sparsam sind. Familien werden nicht dafür bestraft, dass sie Kinder haben und "Spritschlucker" werden letztlich nicht vom Staat gefördert.
    Die Energiesteuersenkung hingegen macht genau das Gegenteil, sie fördert Spritschlucker und bringt gerade bei Leuten mit wenig Verbrauch am wenigsten und insbesondere bei nichtfahrern bringt sie nur sehr wenig, um die gestiegenen Sekundärkosten zu kompensieren.

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